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Vivarium > Strobel und Soehne

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Jahr: um 1966
Bemerkung:
ArtikelNr. 3230

 

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- CSSR, 1967 (Tschecheslowakei). Prostejov (früher Proßnitz, bei Olomouc) 6. - 10.11.1967. Fotoalbum einer Ausstellung von Strobel-Maschinen. Quer gr.8°, beschichteter fester Kartoneiband, 23 s-w-Fotos (à 18x13cm) auf 23 Blatt – Einband etwas fleckig, sonst guter Zustand. Auf erstem Blatt ein mit Büroklammer befestigter Zettel „Strobel-Sonderausstellung 6.-10. 11. 1967 in O.P. Prostejow / CSSR“. Das Album trägt vorne die Lettern „OP“ (das der Name der Textilfabrik „Odevni Prümysel“).
Die fast immer unbeschrifteten Fotos zeigen: Strobel-LKW vor Firmengebäudem, Strobel-Bügel- und Nähmaschinen, Publikum, die hohen Heren von O.P. (Generaldirektor Truneca, Direktoren Svitlek und Sery, Technischer Direktor Duplac), Alfons Strobel jun., Menschen beim Diner. Beiliegend Zeitungsartikel auf tschechisch.
- CSSR wohl 1967. Fotoalbum der Firma „Odevni Prümysel“ in Prostejov. Quer gr.8°, Kordelbindung, Leineneinband mit Prägung, 21 montierte s-a-Abzüge à 18x24cm. Minimal berieben, sonst guter Zustand. Gezeigt die Stadt, die Firma, Personal bei der Arbeit, Kindergarten, Mode.
- Polen, 1965. 6 lose s-w-Fotos (à 16x11cm) in Kunststoffmappe. Mappe betitelt „Zjednoczenie Przemyslu Odziezowego Polska. Z.Z.P.O. ‚Wolgzanka‘ Zaklad W Lasku, 1965“. Guter Zustand. Gezeigt sind Bilder wohl des Betriebes „Wolczanka“ im Ort Lask in Zentralpolen (nahe Lodz). Man sieht Luftbild, Speisesaal, Ansicht von fern, ein Gang, schöne Näherinnen an Maschinen.
- Polen, 1966. 10 lose s-w-Fotos (à 16x11cm) in Kunststoffmappe. Mappe betitelt „Zaklady Przemyslu Odziezowego ‚Pilica‘, Tomaszow Maz., 1966“. Guter Zustand. Gezeigt sind Bilder wohl des Betriebes „Pilica“ in Tomaszow Mazowiecki in Polen. Man sieht 3 Bilder von schönen Näherinnen, 2 Bilder von Büglern und Näharbeitern, 3 Bildern von Bauarbeiten am Werk (2x mit Schnee), 2 Außenansichten des Werks (einmal mit Personal nach Arbeitsschluß, im Sommer fotografiert).

Das Konvolut stammt aus dem Firmenarchiv des Nähmaschinenherstellers Strobel und Söhne, München. Das Traditionsunternehmen wurde um 2005 stark verkleinert. Im Zuge dieser Minimierung wurde das geräumige Firmenareal in Puchheim bei München (Benzstr. 11) aufgelöst. Teile des Archivs konnten vor der Vernichtung gerettet werden – und werden nun hier zum Kauf angeboten. Die betreffenden Archivalien entstammen bis auf wenige Ausnahmen dem Zeitraum bis ca. 1950.
Kurz zur Firmengeschichte: Johannes Strobel aus Hefigkofen bei Tettnang (Württemberg) trat 1875 beim Münchner Nähmaschinenfabrikanten “Simmerlein & Willareth“ ein. 1883 übernahm Johannes, der sich mittlerweile Jean nannte, den Betrieb, der dann „J. Strobel“ hieß. Später kam es zu Umbenennungen: Ab 1914 (Jeans Todesjahr) „J. Strobel & Sohn“, ab 1919 „J. Strobel & Söhne“, ab 1930 „J. Strobel & Söhne Spezial-Nähmaschinen-Fabrik GmbH“. Bis in die frühen 1920er-Jahre hinein wurde der Umsatz des Unternehmens primär durch den Weiterverkauf von Nähmaschinen anderer Hersteller (z.B. Pfaff, Adler) erwirtschaftet, dazu fertigte man Fahhräder und reparierte Maschinen aller Art. Ab ca. 1922 gelang es Strobel, anfangs primär dank der Tätigkeiten des 1919 wieder ins Werk eingetretenen Alfons Strobel (sen.), sich als Hersteller von Spezialnähmaschinen auf dem europäischen Markt zu etablieren. Die Firma war anfangs ansässig in der Brienner Strasse 30-32 (Simmerlein & Willareth), später in der Landwehrstrasse 18 (ca. 1884, Beginn des Baus von Fahrrädern), dann der Erzgießereistrasse 7 (hier genannt „Münchener Velociped-Fabrik J. Strobel“). Ab 1926 fertigte man in der Heimeranstrasse 44 (Kauf Ende 1919) bzw. 42 bzw. Heimeranplatz 2. In den 1980ern zog das Unternehmen dann nach Puchheim um. Ladengeschäfte bestanden in der Dachauer Strasse 14 (erstes „Geschäftslokal“, ab 1883), dann der Dachauer Strasse 26 oder 28 (Ladengeschäft ab 1893), dann der Bayerstrasse 85 (Ladengeschäft ab 1.4.1928, im Zweiten Weltkrieg vollkommen ausgebrannt).

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