Vivarium
> Strobel und Soehne
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verkauft |
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3233 |
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Konvolut von Negativen und s-w-Abzügen von Fotos von Strobel-Maschinen. Jeweils guter Zustand, wenn nicht unten anders angegeben.
- Kiste „Glasplatten, alte Spezialnähmaschinen“. Hölzerne Kiste (im Format ca. 35x28x12cm), enthalten 53 Original Glasnegative im Format 9x12cm. Es handelt sich um einen Kasten, der extra für die Aufbewahrung von 9x12 Glasnegativen hergestellt ist. Innen mit nummerierter Einschubraster für 100 Negative, im Deckel mit montierter Liste (die hier verwendeten Zahlen machen eine Datierung des Kastens auf ca. 1930 wahrscheinlich. Die Negative stecken indes teilweise in Pergaminhüllen, die aus den 1950ern stammen. Die fotografierten Maschinen wurden in den 1930ern bis 1950ern entwickelt. So ist es fast sicher, daß der Bestand in den späten 1950ern angelegt wurde. Zustand: Kasten fleckig, Pergaminhüllen bisweilen mit Läsur, ein Bild (45-25-F, Bild 2) fehlt, sonst gut. Unten eine Liste derabgebildeten Maschinen. Sind mehr als ein Negativ pro Maschine vorhanden, ist dies unten vermerkt; falls man sich bei Erstellen der Sammlung über ein Bild unsicher war, markierte man dies mit einem „?“, was unten ebenso wiedergegeben ist.
16-2 (Maschine erstmals angeboten 1937);
16-12 (1938, 3 Negative);
16-26 (1954/55);
16-30;
17-12 (?, 1);
24 (1938, 1);
24-2; (1952)
25 (1939, 4);
26 (1938);
27 (1938);
28 (1952);
29 (1954);
30 (1935);
40-? (vielleicht 40-1-NL, 1946);
40-1-S (1953);
40-2-R (1954, 4);
44-2-N (1933/34, 6);
45-23 (?, wäre 1946/1947, 45-23-DU wäre 1953);
45-24 (2);
45-25 (1955/56, 2);
45-25-F (1955/56);
58 (1953, 6);
70 (1957, 2);
130 KR (1953, 2);
140 (1954, 3);
143 (1959);
Krawatten-Nähmaschine (keine andere Typenbezeichnung, (2);
Dürkopp (warum eine Maschine eines anderen Anbieters vorhanden ist, kann nicht geklört werden).
- Reste eines Fotoalbums, um 1939. Gesamt 26 s-w-Fotos (von 7x10 bis 9x13cm) auf gelochten losen Papierblättern, großteils unten beschriftet. Die Bilder stecken in auf den Blättern montierten Fotoecken. Papier teils fleckig und falzig, sonst gut.
6 Bilder zu Patentstreitigkeiten um 1930: Zeitungsartikel aus der Neuen Freien Volkszeitung „Wie man ein Münchner Geschäft ruinieren wollte“ (siehe Bestand Patente); 2 Seiten in 2 Bildern aus dem „Herrmann Katalog“, zur Roll-Pikiermaschine Universal [glattes Plagiat]; 2 Seiten in 2 Bildern aus dem „Lewis Katalog“, eine Seite aus einem „Adamson-Katalog“ [hier eine „Roll Padding Machine, scheints ebenso ein Plagiat].
3 Bilder „Bügelglatt Bügelpresse“ zu einem Schraubspanner im Einsatz, 2x mit Menschenarm;
1 Bild eines Plakats zu Strobel, mit Darstellung eines vollkommen überdimensionierten Werksgeländes, wohl eine sehr wohlwollende Planung der Zukunft.
7 Bilder von Maschinen (Beschriftungen verweisen auf Klassen 17-3 (3x), 17-12, 24, 26, 27 – eingeführt von 1936 bis 1939);
5 Bilder der 17-3, teils mit Details vom Nählicht und Nählichthalter;
1 Bild Kl. 17-12 mit schöner Näherin;
2 Bilder der 44-2 N (von 1933/34) „mit neuem ...hebel und Garnhalter mit Nählicht“;
1 Bild der Kl. 48 „mit neuem ..schaltritt und Garnhalter mit Nählicht“.
- Einzelne Fotos, vor 1945. Bilder der Klassen:
40-1 (Pelznähmaschine von 1920 auf Holzgestell, Foto 11x16 cm, auf Karton montiert, mit Gestell, dies der erste bei Strobel hergestellte Typ – vielleicht zeigt das Bild aber auch 40-3);
Prototyp 24 (1938, 16 Fotos in Umschlag von „Adalbert Werner, Photographisches Atelier, München“, 12x18cm, diese beschriftet „Kl.24“, 2 Motive, jeweils 2 Bilder pro Motiv auf Karton aufgezogen, gezeigt einmal die gesamte Maschine, einnmal Detail – es scheint sich um einen Prototypen zu handeln!!);
6-15-U (1935, ca. 25 Fotos 12x18cm, gezeigt Mann beim Nähen mit Maschine, in betiteltem Umschlag, 1 Motiv);
Konvolut von 8 großformatigen Fotos (39x30cm), nach retuschierten Negativen, Bilder zumeist staubig und etwas fleckig, teils mit Löchern in Ecken; gezeigt (ohne Aufsatz) die Typen 17-2 (2x), 30 (3x, einmal mit Läsur), 30 (2x), 30-12 (1x) und 16-12 (Detail beim Nähen, 3x);
Konvolut von 5 Bildern 23x27cm, Studioaufnahmen von Maschinen mit Aufsatz, Typ 30
(4 Motive, aufgenommen in selbem „Shooting“, einmal fleckig);
Konvolut von Abzügen im Format 18x24cm, gezeigt verschiedene Typen der 1920er- und 1930er (44, 11 u.a., teils mit Nähern, 2 mit Stempel hinten „F.Kaufmann, Reproduktionsanstalt“, teil fleckig und staubig);
Pappmappe mit gelochten Fotos 12x16cm (ca. 20 Bilder, ca. 6 Motive) und 18x24 (ca. 10 Bilder, ca. 6 Morive), alles Maschinen der 1930er, teils mit Stempel „Kaufmann“, teils staubig und fleckig; außerdem ein Bild eines Meisterbriefes);
- Konvolut von ca. 10 auf festem Karton montierten Original-Druck-Vorlagen (für Annoncen, Plakate, Werbezettel etc.), angefertigt ca. 1923-1932. Die meisten Bilder wurden äußerst kunstvoll retuschiert und sind eine Augenweide. Da immer ein Pergaminblatt vor dem Bild am Karton angebracht ist, sind die Vorlagen gut erhalten. Die Kartons und Pergaminblatt dagegen fleckig und mit handschriftlichen Angaben (allesamt betitelt). Das Konvolut besteht aus Darstellungen der Typen:
16-2 (Blindstich-Staffier-Maschine, Maschine eingeführt 1937, Bildgrösse 17x23cm);
43-K-3 (1930, schöne Vorlage mit Aufsatz und Pelz, 29x23cm, Bild abgedruckt in Festschriften 1933 und 1958);
44-1 (1929, 28x23cm, Bild beschnitten abgedruckt in Feschriften 1933 und 1958);
44-1 (1929, 28x23cm, hier sehr schön mit Stoffen);
43-K-3 (1930, 23x27cm, abgedruckt in beiden Festschriften);
46-1 (1923, 12x17cm, mit Positiven);
46-1 (1923, 18x25cm, andereFassung ohne Pelz
144 (2x, 23x18cm und 12x14cm);
47-2P (1927, 28x24cm);
40-1-N (1930, abgedruckt in beiden Festschriften, leicht geänderte Version der Pelznähmaschine 40-1, dem ersten Strobel-Modell, 22x17cm);
45-4 (1926/27, 23x17cm);
16-1 und 25 und 17-3 in einer Vorlage (bis 193948x17cm, fleckig, dazu 3 Abzüge als Vorlage der Retusche – da ohne Typenbezeichnungen an Maschinen);
Internes Bildarchiv der Firma Strobel, angelegt um 1960. In einem aufklappbaren Holzkasten (25x40x25cm) sind nach den Bezeichnungen der Maschinen zahlreiche Fotos von den Maschinen und Details derselben eingelegt. Als Fotograf fungierte zumeist „Hans Reger“ aus München. Großteils sind die Bilder auf der Vorderseite bestempelt. Zu jedem Bilde eine Registerkarte mit genauer Beschreibung und auch Angaben zu evtl. Verwendungen in Prospekten, Annoncen o.ä., enthalten sind mehrere Hundert s-w-Fotos, zumeist aus den 1960ern.
beiliegend ca. 30 unterschiedlich große Bilder von Typen der 1950er- und 1960er-Jahre.
Das Konvolut stammt aus dem Firmenarchiv des Nähmaschinenherstellers Strobel und Söhne, München. Das Traditionsunternehmen wurde um 2005 stark verkleinert. Im Zuge dieser Minimierung wurde das geräumige Firmenareal in Puchheim bei München (Benzstr. 11) aufgelöst. Teile des Archivs konnten vor der Vernichtung gerettet werden – und werden nun hier zum Kauf angeboten. Die betreffenden Archivalien entstammen bis auf wenige Ausnahmen dem Zeitraum bis ca. 1950.
Kurz zur Firmengeschichte: Johannes Strobel aus Hefigkofen bei Tettnang (Württemberg) trat 1875 beim Münchner Nähmaschinenfabrikanten “Simmerlein & Willareth“ ein. 1883 übernahm Johannes, der sich mittlerweile Jean nannte, den Betrieb, der dann „J. Strobel“ hieß. Später kam es zu Umbenennungen: Ab 1914 (Jeans Todesjahr) „J. Strobel & Sohn“, ab 1919 „J. Strobel & Söhne“, ab 1930 „J. Strobel & Söhne Spezial-Nähmaschinen-Fabrik GmbH“. Bis in die frühen 1920er-Jahre hinein wurde der Umsatz des Unternehmens primär durch den Weiterverkauf von Nähmaschinen anderer Hersteller (z.B. Pfaff, Adler) erwirtschaftet, dazu fertigte man Fahhräder und reparierte Maschinen aller Art. Ab ca. 1922 gelang es Strobel, anfangs primär dank der Tätigkeiten des 1919 wieder ins Werk eingetretenen Alfons Strobel (sen.), sich als Hersteller von Spezialnähmaschinen auf dem europäischen Markt zu etablieren. Die Firma war anfangs ansässig in der Brienner Strasse 30-32 (Simmerlein & Willareth), später in der Landwehrstrasse 18 (ca. 1884, Beginn des Baus von Fahrrädern), dann der Erzgießereistrasse 7 (hier genannt „Münchener Velociped-Fabrik J. Strobel“). Ab 1926 fertigte man in der Heimeranstrasse 44 (Kauf Ende 1919) bzw. 42 bzw. Heimeranplatz 2. In den 1980ern zog das Unternehmen dann nach Puchheim um. Ladengeschäfte bestanden in der Dachauer Strasse 14 (erstes „Geschäftslokal“, ab 1883), dann der Dachauer Strasse 26 oder 28 (Ladengeschäft ab 1893), dann der Bayerstrasse 85 (Ladengeschäft ab 1.4.1928, im Zweiten Weltkrieg vollkommen ausgebrannt).
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