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Jahr: ab 1900
Bemerkung:
ArtikelNr. 3240

 

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Konvolut von 11 originalen Patentschriften verschiedener, zumeist fremdländischer, Nähmaschinenhersteller, ca. 1900-1930, dazu etliche Patente in Kopie (teils der 1930er). Das Konvolut besteht aus Patentschriften, die man bei Strobel in den Jahren 1920 bis 1930 im Zuge der Geschäfte, Rechte und Pflichten, die sich durch die eigene Pikiermaschine ergeben hatten, anschaffte. Die Kopien aus den 1980ern scheinen denn später aus Interesse angefertigt worden zu sein.

Bestand A. Originale. Pappsammelmappe mit eingelegten Patenturkunden (zumeist in Plastikmappen der wohl 1980er). Je 4°, Klammerheftung, ein oder mehrere Text- und s-w-Abb. (teils ausklappbar), 4°. Guter Zustand, wenn nicht unten anders vermerkt. Beiliegend oft s-w-Repro-Fotos einiger Seiten der Patentschrift. Zustand: Das erste Blatt (Rückseite der ersten Abb.-Seite) oft mit handschr. Eintrag und kleinen Randläsuren und Randfalzen und fleckig, sonst, wenn nicht unten anders angegeben, guter Zustand..

- Hayes.
1.367.388. „United States Patent Office, Thomas J. Hayes of Rosindale, Massachusetts, Assignor to Arbetter Felling Machine Company, ob Boston [...]. BLINDSTITCH SEWING MACHINE. Patented 1.2.1921.“ (4 Text- und Tafelblatt mit s-w-Abb.);
- Mueller.
215.701. United States Patent Office, Charles W. Mueller, of St. Louis, Assignor to Lewis Invisible Stitch Machine Company, of. St. Louis [...] LINING-FELLING MACHINE. Patented 26.8.1927“ (4 Text- und 6 s-w-Abb.-Blatt);
1.860.901. ....... BLIND STITCH SEWING MACHINE. Patented 31.5.1932 (2 Text- und 3 s-w-Abb.-Blatt, Randläsuren);
- Moulton.
16.686. United States Patent Office. Harley C. Moulton, of Maplewood, Missouri, Assignor, by Mesne Aissgnments, to Lewis Invisible Stitch Machine Co., GARMENT ALD LIKE ARTICLE OF MANUFACTURE. Reissued July 19, 1927“ [Patent von 1922 wird hier erneut gesichert] (4 Textseiten, 1 s-w-Abb.-Blatt, falzig);
1.585.676. United States Patent Office. Harley C. Moulton, of Maplewood, Missouri, Assignor to Lawrence M. Stein, of Winneka, Illinois. BLINDSTITCH SEWING MACHINE. Patented May 25, 1926“ (5 Text- und 4 s-w-Abb.-Blatt);
- Dearborn
679.553. United States Patent Office. Charles A. Dearborn, of New York. FEEDING MECHANISM FOR SEWING-MACHINES. Specification forming part of Letters Patent, dated July 30, 1901. Application filed March 22, 1901 (3 Text- und 3 s-w-Abb.-Blatt);
1.025.082. United States Patent Office. Charles A. Dearborn, of New York, to David J. Newland, of New York. WORK HOLDING AND FEEDING MEANS FOR SEWING-MACHINES, Patented April 30, 1912. Specification of Letters Patent ... filed August 12, 1910 (7 Text- und 4 Abb.-Blatt);
1.147.486. ....., Charles Dearborn of New York, SEWING MACHINE, Patented July 20, 1915. Specification of Letter Patent ... filed December 15, 1914 (3 Text- und 5 Abb.-Blatt);
1.417.614 ..... SEWING MACHINE, Patented July 20, 1915. Specification of Letters Patent ... filed October 7, 1914. (2 Text- und 4 Abb.-Blatt);
1.467.570. .... BLINDSTITCH SEWING MACHINE, Patented September 11, 1923, application filed May 17, 1921 (1 Text- und 1 Abb.-Blatt);
- Arbes.
Deutsches Patent, Patentschrift 112107, Joseph Arbes, New York. Nähmaschine für verdeckte Naht (Blendstich), patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1897 ab, ausgegeben den 2. August 1900 (1 Text- und ein 1 aufklappbares s-w-Abb.-Blatt).

Bestand 2, Kopien. Patentschriften in Kopien zumeist der 1980er, teils komplett, teils nur relevante Teile.
Kaiserliches Patentamt. Deutsches Reichspatent
220113, Arbetter Felling Machine Company in Boston, Bilndstichnähmaschine zur Vereinigung zweier oder mehrerer Stofflagen, dat. 29.10.1908, ausgegeben 16.3.1910 (komplett, 1980er);
210928 Arbetter Felling ..., Zweifaden-Nähmaschine zur Vereinigung zweier Stofflagen mittels einer Blindstichnaht, patent. 9.9.1906, ausg. 23.6.1909 (komplett, 1980er);
321644, Georg Niedermayr in Hattersheim a.M., Blindstichnähmaschine mit hin und her schwingeneder gebogener Nadel, pat. 30.8.1918, ausg. 10.6.1920 (komplett, Kopien der 1980er);
5728, Clara Hoffman, Buffalo N-Y, Nähmaschine mit einseitig sichtbarer Naht, ausg. 20.Juni 1879 (1980er, komplett);
US-Patente:
Lewis: Diverse Patente 1903-1916, diverse Kopien (ca. 40 Repro-s-w-Foto-Abzüge wohl der 1930er, 8°) der relevanten Teile (sauber geordnet in versch. Plastkhüllen); maschinenschriftliche Kopie der deutschen Patentanmeldung L.46.30, Kl. 52a, A, Lewis Co., St.Louis, Nähmaschine zum Verbinden zweier Stoffteile mittels einer Zusammennaht und Überdecknaht, eingereicht 27.2.1930, ausgelegt 29.12.1932, Einspruchsfrist [2mal handschr. rot unterstrichen] 28.2.1933 (11 Blatt, 4°, 7 Blatt Kopien der techn. Zeichnungen, 8°);
Whitelaw: 4 Kopien von Patent 1916, s-w-Repro-Aufnahmen wohl der 1930er in Plastikhülle.


Das Konvolut stammt aus dem Firmenarchiv des Nähmaschinenherstellers Strobel und Söhne, München. Das Traditionsunternehmen wurde um 2005 stark verkleinert. Im Zuge dieser Minimierung wurde das geräumige Firmenareal in Puchheim bei München (Benzstr. 11) aufgelöst. Teile des Archivs konnten vor der Vernichtung gerettet werden – und werden nun hier zum Kauf angeboten. Die betreffenden Archivalien entstammen bis auf wenige Ausnahmen dem Zeitraum bis ca. 1950.
Kurz zur Firmengeschichte: Johannes Strobel aus Hefigkofen bei Tettnang (Württemberg) trat 1875 beim Münchner Nähmaschinenfabrikanten “Simmerlein & Willareth“ ein. 1883 übernahm Johannes, der sich mittlerweile Jean nannte, den Betrieb, der dann „J. Strobel“ hieß. Später kam es zu Umbenennungen: Ab 1914 (Jeans Todesjahr) „J. Strobel & Sohn“, ab 1919 „J. Strobel & Söhne“, ab 1930 „J. Strobel & Söhne Spezial-Nähmaschinen-Fabrik GmbH“. Bis in die frühen 1920er-Jahre hinein wurde der Umsatz des Unternehmens primär durch den Weiterverkauf von Nähmaschinen anderer Hersteller (z.B. Pfaff, Adler) erwirtschaftet, dazu fertigte man Fahhräder und reparierte Maschinen aller Art. Ab ca. 1922 gelang es Strobel, anfangs primär dank der Tätigkeiten des 1919 wieder ins Werk eingetretenen Alfons Strobel (sen.), sich als Hersteller von Spezialnähmaschinen auf dem europäischen Markt zu etablieren. Die Firma war anfangs ansässig in der Brienner Strasse 30-32 (Simmerlein & Willareth), später in der Landwehrstrasse 18 (ca. 1884, Beginn des Baus von Fahrrädern), dann der Erzgießereistrasse 7 (hier genannt „Münchener Velociped-Fabrik J. Strobel“). Ab 1926 fertigte man in der Heimeranstrasse 44 (Kauf Ende 1919) bzw. 42 bzw. Heimeranplatz 2. In den 1980ern zog das Unternehmen dann nach Puchheim um. Ladengeschäfte bestanden in der Dachauer Strasse 14 (erstes „Geschäftslokal“, ab 1883), dann der Dachauer Strasse 26 oder 28 (Ladengeschäft ab 1893), dann der Bayerstrasse 85 (Ladengeschäft ab 1.4.1928, im Zweiten Weltkrieg vollkommen ausgebrannt).

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