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Jahr: 1916-1936
Bemerkung:
ArtikelNr. 9972

 

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Württembergisches Infanterie-Regiment 413, 1916-1918: Regimentsgeschichte und Fotos

Kleines Konvolut aus dem Nachlass des in Schramberg aufgewachsenen Kriegsteilnehmers Otto Bardens. Über die Militärlaufbahn des 1897 in Kaiserlautern geborenen Mannes ist aus anderen (hier nicht vorliegenden) Quellen etliches bekannt: Am 21.3.1916 begann er beim Ersatz-Bataillon des RIR 119 seine Militärdienstzeit, am 25.7.1916 kam er als Angehöriger des IR 413 an die Front. Am 32.2.1917 erhielt er das EK1. Im Mai 1918 wurde er durch eine Fliegerbombe schwer am linken Unterarm verwundet. Nach Gesundung versetzte man ihn zum IR 127, er beendete den Krieg als Vizefeldwebel und Zugführer. Mitte Januar 1919 wurde Otto aus dem Militär entlassen. 1921 erhielt er vom Heeresabwicklungsamt Württemberg in Stuttgart den Charakter eines Leutnants. Gekämpft hatte er an der Somme (5.9. - 29.10.1916), an der Yser (10.11.1916-23.1.1917), in Flandern (27.5.-6.6.1917), an der Siegfriedstellung (20.9.-13.11.1917), in Flandern (4.12.1917 – 5.3.1918), bei Montdidier und Noyon (7.4.-16.5.1918). Vom 29.10. bis 16.11.1917 gehörte er der Sturmkompanie der 407. Infanterie-Brigade an.

Otto B. hatte das Pech, in beiden Weltkriegen als Soldat dienen zu müssen. Von 1939 bis 1945 diente er als Offizier in einer Sanitätseinheit. Im Ganzen verlebte der Mann 8.5 Jahre als Soldat in den beiden Kriegen! Dass die Erinnerung an die grauenhaften Erlebnisse ihn und seine Kameraden auch später nicht losließ, zeigt ein Kondolenzbrief, den ein gewisser Christian Gühring aus Mühlen am Neckar 1959 an Ottos Witwe schrieb (und der dem Konvolut beiliegt): „Es war nach der Sommeschlacht mit unseren 19 Jahren, als wir zwei uns zusammen fotografieren ließen. Auch ich habe noch das Bild aufbewahrt… Die ganzen langen Jahre hindurch habe ich es immer wieder hervorgeholt und zu meiner lb. Frau und zu meinen beiden Buben gesagt, seht das neben mir ist Otto Bardens aus Schramberg….“

Regimentsgeschichte. Auf dem Einband steht: „Flandern-Regiment 413, 30 Monate Westfront“. Titelei dagegen: „Das württembergische Infanterie-Regiment Nr. 413 im Weltkrieg 1916-1918“. Bearbeitet v. Carl Scheer (.. ehem. Regimentsadjutant). Mit 59 Abbildungen, 1 Übersichtskarte, 12 Skizzen und 4 Textskizzen. Belser Vlg., Stuttgart 1936. Gr.8°, Leineneinband, 160 Seiten und Karten in Lasche, Deckel etwas gebogen, minim fleckig und berieben, sonst gut.

Beiliegend 14 s-w-Abzüge differenter Formate (alle verso nicht beschriftet) aus dem Nachlass: Ein Leporello mit 5 eingeschobenen Abzügen (auf Ansichtskarten-Photopapier) zeigt Otto wohl 1916 und 1917, teils mit, teils ohne EK. Teils wurden die Bilder wohl während der endgültigen Aufstellung des Regiments im Juli 1916 in Münsingen aufgenommen, als man zahlreiche ältere Soldaten durch „Rekruten des Jahrgangs 1897“ (S. 1) ersetzte. Dazu einige Porträts und Gruppenaufnahmen (einmal mit Eisenbahnwaggon mit Kreide-Aufschrift „3.Komp.“) und das Bild eines zerschossenen Dorfes. Dazu ein (um 1919 gefertigter) Umschlag mit Aufdruck „Otto B...., Leutnant d.R., Württ. Inf.-Reg. 413“ und Reste einer Feldpost-Aufklebers mit Aufdruck „Musketier Otto Bardens..., Inf.Reg. 413 (XIII), 3. Komp. ....“. Enthalten ist auch das Doppelportrait, von dem Christian G. berichtet.

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